In diesem Artikel gehen wir der Frage nach wie man einen Kalksteinboden sanieren kann. Viele unserer treuen Leser fragen sich wahrscheinlich jetzt gerade, warum der Titel des Artikels nicht Solnhofer Platten sanieren lautet.
Die Begründung hierfür ist relativ einfach. Solnhofer Platten gehört wie der ebenfalls im Altmühltal abgebaute Naturstein Jura Marmor zu der Gruppe der Kalksteine.
Kalkstein ist deutlich härter als Holz oder andere Bodenbeläge und wird deshalb gerne im Innenbereich, manchmal aber auch im Außenbereich, verlegt. Trotz seiner relativ hohen Härte wird sich der Kalksteinboden aber dennoch mit der Zeit abnutzen.
Grund dafür sind im Außenbereich vor allem Wind und Wetter. Im Innenraum nutzt sich der Kalksteinboden hingegen meist durch die Nutzung durch den Menschen, durch Putzmittel, Feuchtigkeit und Straßenschmutz ab. Nach einigen Jahrzehnten ist es durchaus sinnvoll, den Kalksteinboden zu sanieren. Welche Methoden sich besonders eignen, erfahren Sie hier.
Kalksteinboden sanieren: im Außenbereich
Kalkstein, der im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon verlegt worden ist, ist den verschiedenen Witterungsverhältnissen ausgesetzt. Da ist es völlig normal, dass mit den Jahren Verwitterungs- und Erosionserscheinungen auftreten. Wollen Sie den Kalksteinboden sanieren und in neuem Glanz erstrahlen lassen, kommt es zunächst einmal auf den Gesamtzustand des Bodens an.
Bei unten beschriebenen Szenarien handelt es sich nicht um die gängigsten Beansprunchungen von Kalkstein wie z.B. Kalkstein ist mit Moos oder Schimmel versehen, sondern vielmehr um wirklich sehr sehr starke Abnutzung des Kalksteins in Form von Ausbrüchen, kaputten Platten oder sogar Auflösung des Kalksteins.
Befindet sich die Kalksteinoberfläche bereits in starker Belastung, kann sie in einigen Fällen sehr einfach saniert werden. Das ist allerdings nur dann der Fall, wenn der Auflösungsprozess noch nicht zu weit fortgeschritten ist. Hier können Sie zu Kunstharzen greifen, die die Oberfläche wieder verfestigen.
Stark angegriffene Steinböden lassen sich mit dieser Methode kaum mehr retten. Hier ist es sinnvoll, die mürben Teilen vollständig zu entfernen. Anschließend können die Fehlstellen mit Steinersatzmörtel aufgefüllt werden.
Wichtig: Der Steinersatzmörtel muss für Kalkstein geeignet sein, da es sich hier um ein eher weiches Gestein handelt, das sich nicht all zu gut mit Zement verträgt.
Alternativ zum Steinersatzmörtel können Sie sich natürlich auch an der Puzzlearbeit versuchen und geeignete Passstücke in die entsprechenden Stellen einbauen. Auch wenn sich diese Methode im ersten Moment als die langsamere Methode anhört, so verspricht sie den größten Erfolg. Eine bruchhafte Platte ist teilweise schneller durch eine Ersatzplatte gewechselt als der oben beschriebene Ansatz mit Steinersatzmörtel.
Kalksteinboden sanieren: im Innenbereich
Kalksteinböden im Inneren des Hauses oder der Wohnung werden vor allem durch hereingetragenen Straßenschmutz angegriffen. Besonders gefährdend sind hier natürlich Split und gelöstes Streusalz, das sich noch an den Schuhen befindet. Entsprechend wichtig ist daher – vor allem im Winter – eine konstante Reinigung und Pflege des Bodens.
Die Reinigungsmittel sorgen jedoch dafür, dass der Boden mit der Zeit aufraut. Das wiederum sorgt dafür, dass sich Schmutz schneller sammelt. Entsprechend wichtig ist es auch hier, nach einigen Jahren den Kalksteinboden zu sanieren.
Wie bei anderen Natursteinböden auch können Sie hier mit dem Schleifen und Versiegeln beginnen. Sie können aber auch die nachträgliche Verhärtung, also die Kristallisation des Bodens, wie Sie es vielleicht schon von Marmorböden kennen durchführen.
Beim Kristallisieren wird die Kalksteinoberfläche zunächst mit Fluorsilikat angelöst. Dabei entsteht eine chemische Reaktion zwischen dem Calciumkarbronats des Kalks und dem zugesetzten Fluorisilikat. Dabei bilden sich kristallförmige Silikatverbindungen, die letztendlich für eine härtere Deckschicht sorgen.
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